Reisebericht Vereinigte Arabische Emirate 2005

   

Bisher hatte uns immer der deftige Preis abgehalten, in den VAE Urlaub zu machen…
…doch wie der Zufall es wollte, fanden wir im Internet ein Reiseunternehmen, welches für € 498 mit Flug und Halbpension eine Reise ins Emirat Ajman anbot.

Ein wenig skeptisch waren wir zwar, aber nur der Versuch macht klug!

Also buchten wir und flogen am 7. April 2005 von Leipzig über München nach Abu Dhabi, wo wir am 8. April 2005 früh morgens um 6.05 Uhr landeten.
Der Transfer vom Flughafen zum Hotel war ebenfalls im Preis inbegriffen und so erwartete uns bereits ein netter Emirati und los ging die Fahrt Richtung Ajman. Unterwegs machten wir einen Abstecher zum Burj-al-Arab (gratis sozusagen), bekamen einen ersten Eindruck vom modernen und traditionellen Dubai und kamen gegen 8.40 Uhr im Emirat Ajman im Hotel Coral Suites an. Nach einem Willkommensdrink bezogen wir unser riesengroßes Zimmer im neunten Stockwerk – seaview – !!!

Vom Nachtflug etwas geschwächt wollten wir erst mal am Strand relaxen. Doch  vor unserem Hotel war  nur ein öffentlicher Strand, an welchem es Frauen untersagt war zu baden (so sind die Moslems eben…) und so wanderten wir ein paar Hundert Meter weiter zum Schwesternhotel Coral Beach. Nach Vorlage des Hotelausweises durften wir den herrlichen Strand und den Service des Hotels nutzen. Ein Taxi brachte uns nach ein paar faulen Stunden am Strand für 7 Dirham (erst wollte er 10 haben) zurück und dann ging es zur ersten Shopping-Tour nach Dubai. 16.30 Uhr ließen wir uns mit dem kostenfreien Hotelshuttle nach 40minütiger Fahrt ins  „Deira Shopping Center“ bringen und tauchten ein in „das Warenmeer“ des Orients. Dieses Zentrum ist zwar längst nicht mehr das größte der Stadt, aber noch immer vor allem bei den Einwohnern von Dubai beliebt.
Geschafft vom Bummeln fuhren wir mit dem Shuttle um 20.30 Uhr zurück ins Hotel

Für den Vormittag des  9. April  (Sonnabend) hatten wir im Hotel eine geführte Stadtrundfahrt durch Dubai (120 Dirham) und für den Nachmittag eine Wüstensafari (200 Dirham) mit Jeep gebucht.
Nach dem Frühstück um 9 Uhr holte  uns der Guide mit einem Toyota-Jeep pünktlich um 10 Uhr ab.
In den letzten zehn Jahren entwickelte sich Dubai zu einer lebhaften Stadt, die dennoch ihre Wurzeln erhalten hat. Neben alten, von der modernen Zeit unberührten Stadtteilen beeindruckt die Stadt durch supermoderne, prachtvolle Glaspaläste, so dass wir ständig zwischen Tradition und Moderne unsere Gefühle wechseln mussten.
Wir fotografierten verschiedene Moschee, die Altstadt Bastakia mit ihren Windturmhäusern sowie das Dubai Museum, welches im Al-Fahidi Fort untergebracht ist und Samstag bis Donnerstag von 08.30 bis 20.30 Uhr und freitags von 15.00 bis 21.00 Uhr für einen Eintrittspreis von 3 Dirham (ca. 0,75 €) besichtigt werden kann.
Das historische Dubai mit seinen engen Gassen und Windtürmen ist sehenswert.
Die „weißen“ Männer haben wir bewundert und die „schwarzen“ Frauen bedauert; vor allem wegen dieser hohen Temperatur…
Auf dem Rückweg nach Ajman fuhren wir einen Umweg über Sharja. Die  King  Faisal-Moschee und der Gold- Souq lohnen den Abstecher.

13:30 Uhr zurück ins Hotel gekehrt, trafen wir 14.00 Uhr unseren Reiseleiter, bei dem wir einen Mietwagen für Sonntag und Montag für 500 VAD buchten.
15:30 Uhr fuhren wir dann in die Wüste. Am Ziel angekommen, wurde erst mal etwas Luft aus den Reifen gelassen und ab ging die rasante Fahrt über Dünen und  Dellen. Die Schräglage des Jeeps war manchmal so beängstigend, dass es an ein Wunder grenzte, dass wir nicht umgekippt sind;  Elch-Test bestanden – alles in allem ein Riesenspaß!!! Ein Kamelritt, ein traditionelles Barbeque-Essen mit obligatorischem Bauchtanz bei einem nicht so spektakulären Sonnenuntergang rundeten diesen Ausflug ab. Gegen 21.30 Uhr fuhr man uns zurück ins Hotel, wo wir 23 Uhr ankamen.

Am Sonntag, dem 10. April stand die Nordroute mit gemietetem Wagen (Toyota ohne Allradantrieb) auf dem Programm. Der Weg führte uns über Umm Al-Quwain, Ras Al-Khaimah, Rams bis zum Muschelstrand nach Ash-Sham. Es gab einige dieser Meerestiere; wir hatten uns jedoch mehr versprochen – aber vielleicht waren wir ja nur zur falschen Tages- oder Jahreszeit hier oder es war der falsche Strand (ein Hinweisschild gab es nicht). Unterwegs machten wir einen Stop in Al Rafaah, um uns mit frischem Fladenbrot und Melone zu stärken.
Die Suche nach einer Damentoilette in einem kleinen Restaurant führte zu einem Missverständnis, denn wir wurden umgehend in eine Kabine mit Milchglasscheiben geführt, weil der Wirt annahm, dass unsere Frauen Essen wollten.
Die Fahrt auf eigene Faust auf den tadellos ausgebauten Straßen war nicht ganz ungefährlich und man sollte die dreieckigen Warnschilder mit dem Kamel nicht ignorieren. Uns ist es jedenfalls oft passiert, dass plötzlich so ein gehökerter Vierbeiner mitten vor uns auf der Fahrbahn stand.
Der Rückweg führte uns durchs Landesinnere über Digdagga, Al Dhaid nach Ajman, wo wir im Goldsouq die Anfertigung einer Kette nach mitgebrachtem Muster in Auftrag gaben.
Geschafft kamen wir 19.15 Uhr im Hotel an und ließen uns eine Stunde später das Abendessen schmecken.

Am Montag, dem 11. April ging es 8 Uhr, wieder in Eigenregie mit PKW, zur Ostküste.
Nach einem Abstecher ins landschaftlich reizvolle Wadi Siji deckten wir uns auf dem Straßenmarkt bei Masafi mit frischem Obst ein, welches hier in Hülle und Fülle und ganz frisch angeboten wird. Unsere Route führte Richtung Süden bis Khor Kalba zum Kalba-Creek. In diesem, aus Mangroven bestehenden grünen Paradies wären wir gern etwas länger geblieben.
Die weitere Tour führte Richtung Norden durch Fujairah und Khor Fakkan mit seinen kilometerlangen  öffentlichen Stränden (und damit wieder für Frauen tabu) am Golf von Oman entlang bis nach Dibba.
Unterwegs machten wir Halt in Badiyah an der ältesten, über 300 Jahre alten Moschee der Emirate. Dahinter befinden sich auf einer Anhöhe zwei Beobachtungstürme aus der portugiesischen Zeit, die einen herrlichen Blick übers Meer bis ins Gebirge bieten.
Frauen dürfen diese Moschee betreten, wenn sie sich vorher ganz in „Schwarz“ gehüllt haben.
Der Ort Dibba selbst hat nicht viel zu bieten, außer der Tatsache, dass er zu je einem Drittel zu Sharjah, Fujairah und Oman gehört.
Auf dem Rückweg zweigten wir im Landesinnern ins Wadi Asimah, einem einmalig schönen Flusslauf, ab. Ebenfalls lohnend ist ein Abstecher ins Wadi Mawrid, in welchem typisches Landleben zu beobachten ist – welch ein Kontrast zu Dubai!!!
Wadis sind ausgetrocknete Flussläufe, die unterschiedlich groß sind. Manche sind nur eine enge Schlucht, durch andere führen Schotterpisten und einige sind so breit, dass sie bewohnt sind.
Zum Sonnenuntergang waren wir wieder in „unserem“ Emirat Ajman.

Nach dem Frühstück und der Rückgabe des Leihwagens fuhr uns am Dienstag ein Taxi für fünf Dirham zum Coral Beach – nach zwei Tagen Rundfahrt mit dem Auto hatten wir uns eine Relaxingpause verdient. 14.00 fuhren wir mit dem kostenlosen Shuttlebus zurück ins Hotel und wurden um 15.00 Uhr vom Taxi für 30 Dirham nach Dubai zur Bootsanlagestelle für Wassertaxis, den Abras gefahren. Unser erster Weg führte uns nochmals zu den Windtürmen; in den engen Gassen gab es immer wieder neue Fotomotive.Gegen die Hitze und den Durst kann man im „Basta Art Cafe“ erfrischende Getränke oder auch einen Snack zu sich nehmen.
Wir hatten gelesen, dass eine Fahrt mit dem Abra auf dem Dubai-Creek zum Pflichtprogramm gehört, wenn man in Dubai ist. Gelesen – getan.

Der Blick auf die Skyline aus der Wasserperspektive ist noch beeindruckender als vom Land und ist mit Worten nicht zu beschreiben. Einfach mal hinfliegen und ansehen, es lohnt sich!!! Ein Bummel durch den Old Souq, den Gold Souq und den Gewürz Souq schlossen sich an.
Ein „Höhepunkt“ im wahrsten Sinne des Wortes kam noch. Wir fuhren in den 51. Stock der Emirate Towers und ließen den Tag bei ein paar Drinks an der Bar und einem fantastischen Blick über das nächtliche Dubai ausklingen.

Am Mittwoch, dem 13. April „sattelten“ wir erneut den Toyota – unser Tagesziel waren die Hatta-Pools im Oman.
In Al Dhaid bestaunten wir in einem kleinen Souq das Obst-, Gemüse-, Fisch- und Fleischangebot.
Den Fossilien-Berg bei Mileiha ließen wir rechts liegen, denn ohne Allrad-Fahrzeug kommt man nicht weit genug heran. Ein kurzer Halt an der 15 Meter tiefen Schlucht bei Hadf mit ihrem grünen Palmenhain inmitten dieser Schotterwüste sollte unbedingt eingeplant werden!
In Hatta selbst ist der Weg über Jeema, und Al-Fay sehr schlecht ausgeschildert, aber wir haben ihn schließlich doch gefunden. Die Fahrt im Wadi Al-Qahfi ist recht abenteuerlich und gleicht streckenweise einer Achterbahnfahrt, aber ohne Allrad-Fahrzeug trotzdem möglich; jedenfalls bis zu den Pools. Ein Bad sollte man sich unbedingt gönnen, denn es ist eine willkommene Abkühlung in dieser staubigen Hitze!  Auf dem Rückweg machten wir einen Stop am Hatta-Fort, um die unterwegs gekaufte Melone und das Fladenbrot zu genießen und dann ging es über Huwaylat, Milaiha, Al Dhaid zurück nach Ajman. Dort schlenderten wir noch durch die Einkaufsstraße – kein Vergleich mit Dubai, aber auch nicht schlecht. Im Gold-Souq von Ajman holten wir dann noch die Kette ab, die wir drei Tage vorher in Auftrag gegeben hatten…

Am 14. April (Donnerstag) wurden wir um 10 Uhr vom Hotel abgeholt und unser Flugzeug hob 14.00 Uhr in Abu Dhabi ab, um 20.45 Uhr in München zu landen. Nach einer Übernachtung in München trafen wir am 15. April um 15.46 Uhr in Leipzig ein. 

Wir haben zwar nicht „1000 und eine Nacht“ in den Vereinigten Arabischen Emiraten verbracht aber trotzdem viel von Land und Leuten gesehen. Am meisten hat uns der Kontrast zwischen Tradition und Hightech zu schaffen gemacht. 
Wer das mag, kommt sicher gern wieder…

Ende