Cuc Phuong NP

 

Tour zum Cuc Phuong Nationalpark

22.11.2004
Pünktlich um 7.30 Uhr holte uns unser englischsprechender Guide Dsching mit Fahrer und Van zu unserer dreitägigen Privattour zum Cuc Phuon Nationalpark vor dem Hotel ab.

Gegen 10 Uhr erreichten wir dann den Eingang zum Park, wo unsere Dschungelwanderung zum 1000jährigen Baum begann.
Der Weg ging über zahlreiche Treppen durch den Wald und nach ca. einer Stunde hatten wir unser Ziel erreicht.

Der Baum war gegenüber seinen Artgenossen, die wir bereits in Thailand und Malaysia gesehen hatten, nur wenig spektakulär, aber für vietnamesische Verhältnisse schon ein ganz schöner Riese.

Am Fuße des Baumes bereitete uns Dsching ein schönes Lunch aus den unterwegs von ihm gekauften Sandwichs, Schweinefleisch, Käse und Melone, welches wir uns in der freien Natur nach der doch etwas anstrengenden Wanderung schmecken ließen.

Wir schauten uns gegenseitig – zuerst ungläubig, dann belustigt – an, als Dsching beim Essen anfing, ungewöhnlich laut zu schmatzen.
Später merkten wir dann, dass dies gewissermaßen Pflicht in Vietnam ist und probierten es manchmal auch aus – es schmeckte wirklich vieles besser! Zum Teufel mit den deutschen Tischsitten!

Auffallend in Vietnam ist, dass sich die Vietnamesen überall durch Kritzeleien an Felsen oder durch Einritzen ihrer Namen in Baumrinden verewigen wollen.
So war es auch an dem Baumriesen und an vielen größeren Bäumen unterwegs.

Das Bewusstsein für Natur und Umwelt ist in Vietnam noch sehr wenig ausgeprägt und es muss in dieser Richtung einiges vom Staat unternommen werden, um den aufkommenden Tourismus in die richtigen Bahnen zu lenken.
Als wir nach unserem Rückweg wieder bei unserem Fahrer ankamen, welcher im Auto gewartet hatte warf er seine leere Colabüchse durchs Fenster in einen Busch des Nationalparks, und wir machten ihn freundlich darauf aufmerksam, dass dies nicht gut sei und auch überall auf großen Schildern stehe.
Reumütig und etwas beschämt suchte er seine Büchse aus dem Gestrüpp und verstaute sie im Wagen.

Weiter ging es zur Höhle des prähistorischen Menschen, welche über mehrere ziemlich steile Eisentreppen und -leitern zu erreichen war, die der deutsche TÜV sofort sperren würde, aber wir kamen mit einiger Vorsicht gut in der Höhle an.

Dank unserer mitgebrachten Taschenlampen konnten wir auch ein Stück in die weit und immer schmaler in den Berg gehende dunkle Höhle gehen, kehrten dann aber doch schnell wieder um, da unser Guide kein sehr vertrauenswürdiges Gesicht machte und auch meinte, dass wir nicht viel Zeit hätten, da unser nächstes Ziel, die Aufzuchtstätte der Primaten sonst geschlossen hätte.

Und das hatte sie auch schon! Aber nach einigem Rufen und Verhandlungen zwischen unserem Guide und dem Parkwächter gewährte man uns dann doch Eintritt und wir konnten die in großzügigen Käfigen untergebrachten verschiedenen Langarmaffen anschauen.

Auch konnten wir kurz mit einer deutsche Tierpflegerin sprechen, die für einige Monate im Ressort arbeitete.

Die Anlage machte einen sehr sauberen Eindruck und man kann nur wünschen, dass es gelingt, einige seltene Primaten so am Leben zu erhalten, aber es wird auf die Dauer wenig nützen, da in Vietnam so ziemlich alles im Kochtopf endet, was sich bewegt und irgendwie essbar ist.

Wir steckten einige Dollar zu Unterstützung in die Spendenbox, verabschiedeten uns und fuhren weiter Richtung Ninh Binh – unserem Übernachtungsort.

Auf dem Weg durch die zahlreichen Dörfer hielten wir oft an – Mit einer Privattour kein Problem! – und konnten uns so unter anderem erklären lassen, wie Manjok angebaut und getrocknet wird.
Überall wurden wir als Langnasen ziemlich neugierig aber sehr freundlich begrüßt.
 Unser Ziel war das Zweisterne-Hotel „Thuy Anh“ in Ninh Binh, mit welchem wir sehr zufrieden waren.

Nach einem kurzen Bummel durch den Ort, wo uns überall sehr freundliche Menschen und sehr aufgeschlossene Kinder mit dem Standardsatz „What’s your name?“ begegneten, genossen wir im Hotel unser Dinner, welches inklusive war, und aus mit Soja panierten Schweineschnitzelchen, Reis, Fischröllchen, Huhn mit Tomate, Gemüse und Früchten bestand. Die Getränke bezahlten wir, wie allgemein üblich wieder selbst (ein Bier, ein Wasser 40.000 Dong).

Nach dem Essen fuhren wir mit dem Lift in die Bar im sechsten Stock, welche leider (schon oder noch) geschlossen war, wir hatten wenigstens eine gute Aussicht auf den Ort.

Wieder unter angelangt, kauften wir uns an einem kleinen Stand gegenüber dem Hotel eine mit 80.000 Dong sicher viel zu teuer bezahlte Pamelo.
Nach der Schlachtung mit dem Taschenmesser mussten wir feststellten, dass sie sehr trocken war, aber wir ließen sie uns trotzdem schmecken.

Nach einem letzter Abendbummel, an dem sich Harry dann noch ein schönes Outdoorhemd für 140.000 Dong kaufte, gingen wir Schlafen um für die weitere Tour am nächsten Tag fit zu sein.