Havanna

 

02.12.2014

Nach der späten Landung am 01.12. in Havanna fing der Urlaub zunächst aufregend an, denn nach den üblichen Einreisekontrollen warteten wir am Gepäckband vergeblich auf unseren zweiten Koffer. Nach langer Wartezeit meldeten wir mit unseren fehlenden Spanischkenntnissen den Verlust und nach einer langen Prozedur erhielten wir ein Protokoll. Vor dem Flughafen wartete schon ungeduldig Raul, der auf der Tour unser Reiseleiter war.

Im Hotel „Monte Habana“ angekommen, bekam jeder in der Lobby einen Begrüßungsdrink und ein Sandwich, das das Restaurant schon geschlossen hatte. Plötzlich tauchte unser fehlender Koffer auf. Eine ältere Dame aus einer anderen Reisegruppe hatte ihn auf dem Flughafen für den ihren gehalten und mitgenommen. Im Hotel erst hatte sie die Verwechslung bemerkt, da unser Name dran stand. Ihr eigentlicher Koffer drehte sich also noch einsam auf dem Band.
Wir gaben unserem Reiseleiter Bescheid, er informierte den Flughafen und die Dame musste am nächsten Morgen mit einem Taxi ihren Koffer dort abholen (er sah unserem nicht ansatzweise ähnlich).

Am nächsten Tag besichtigten wir Kubas Hauptstadt Havanna. Wie sich herausstellte, hatten wir mit Raul einen sehr guten Reiseleiter bekommen. Er zeigte uns während der gesamten Reise sehr viel und erzählte uns sehr ehrlich viel über das Leben der Menschen in Kuba. Die andere Gruppe, mit der wir unterwegs oft Kontakt hatten, war mit ihrem sehr regierungstreuen Reiseleiter sehr unzufrieden.

Havanna muss früher eine wunderschöne Stadt gewesen sein. Mittlerweile hat der Zahn der Zeit mächtig an den einstmals prächtigen Kolonialbauten genagt und die Mangelwirtschaft lässt dem Zerfall seinen Lauf.
Zunächst besuchten wir den Cementerrio Cristobal Colon, den mit über 53.000 Familien-Grabstätten und teilweise pompösen Grabkapellen größten Friedhof Havannas. Fast 20 Kilometer lang sind die Straßen, die durch den Friedhof führen. Für viele Kubaner ist er ein Pilgerort und gilt als kubanisches Nationaldenkmal.

Danach fuhren wir zum riesigen Plaza de la Revolution, wo oft politische Kundgebungen stattfinden. Ins Auge fallen neben der 18 Meter hohen José-Martí-Statue und dem dazu gehörenden über 100 Meter hohen Turm besonders die schönen amerikanischen Oldtimer-Autos, mit denen die Touristen sich eine Runde fahren lassen können.
Auf unserer gesamten Reise begegneten wir immer wieder alten amerikanischen Autos in sehr unterschiedlichem gepflegtem Zustand.

Raul zeigte uns danach auf einem kleinen Spaziergang die Altstadt Havannas, obwohl das nicht auf dem offiziellen Programm stand und auch von der Regierung nicht gern gesehen wird. Hier wohnen die ärmeren Teile der Bevölkerung in ziemlich herunter gewirtschafteten Altbauten. Wir besuchten auch einen Laden, wo die Kubaner ihre Lebensmittelmarken einlösen können, denn fast alles wird hier zugeteilt.

Dann bummelten wir durch die sogenannte La Rampa, einem bekannten Treffpunkt Havannas. Hier findet man neben berühmten Hotels viele Restaurants, Eisdielen und Diskotheken. Ein großer Kontrast zur Altstadt, der schon nachdenklich stimmt. Hier gab es auch eine Bank, wo der Großteil unserer Reisegruppe fast eine Stunde anstehen musste, um an einem Schalter Bargeld zu tauschen. Wir konnten das zum Glück mit unserer DKB-Kreditkarte in fünf Minuten am Automaten erledigen und danach die Wartezeit am Tresen einer Bar mit unserem ersten Cuba Libre angenehm überbrücken.

Am Nachmittag besuchten wir noch einen Shop, wo man Rum und Zigarren kaufen konnte und danach besichtigten wir die Rumfabrik, wo der bekannte Havanna Club hergestellt wird.