Rückfahrt nach Cuzco

 

Besuch einer Chicheria

09.09.2014
Um 8.30 Uhr verließen wir die Tunupa Lodge und eine halbe Stunde später stoppten wir an einem kleinen Markt, da wir eine Chicheria besuchen wollten. Diese kleinen Familienbrauereien stellen Chicha – ein Maisbier – her, ein in Peru sehr beliebtes Getränk, das aus der Inkazeit stammt.

Marco erklärte uns, dass es durch das Fermentieren von Mais und anderer Pflanzen mit Speichel gewonnen wird und daher auch als Spuckebier bezeichnet wird. Von den Frauen wird das Maismehl gekaut und dabei mit viel Speichel angereichert. Danach spucken sie es in ein Gefäß, in dem es mindestens einen Tag stehen muss, damit sich Alkohol bildet.
Die Inhaberin zeigte uns die verschiedenen Gefäße und stellte uns einen Krug zum Kosten auf den Tisch – sehr zum Wohl. Der Geschmack war gewöhnungsbedürftig…

Im Nebenzimmer krabbelten einige niedliche Meerschweinchen umher – sicher der Braten für die nächsten Feierlichkeiten. Diese Tiere werden in Peru zu besonderen Gelegenheiten sehr gern verspeist. Später wollten wir das auch mal probieren.

Vor dem Haus waren auf einem Tisch die Schädel von verstorbenen Vorfahren aufgestellt; eine alte Sitte, die man in den dörflichen Gegenden Perus oft findet. Man hatte ihnen Haaren, Brillen und Mützen aufgesetzt, denn sie sollen weiterhin am Leben der Familie teilhaben. Und wer soll sich da im Freien erkälten!?

Die Inka-Terrassen von Moray

Gegen 11 Uhr erreichten wir den kleinen Ort Maras und vier Kilometer weiter die Inka-Terrassen von Moray.
Die Anlage besteht aus drei kreisförmigen Terrassen – eine ist über 70 Meter tief.
Die genaue Funktion in der Inkazeit ist nicht nachgewiesen. Man vermutet jedoch, dass die Flächen auf den verschiedenen Terrassen als Versuchsfelder angelegt wurden.
Bis vor 50 Jahren haben die Menschen wegen der besonderen klimatischen Bedingungen hier auch noch Kartoffeln und Gerste angebaut.

Es war recht interessant aber kein unbedingter Brüller. Auf der Anlage waren natürlich auch wieder einige Verkaufsstände für Touristen aufgebaut, an denen Frauen diverse Souvenirs verkauften.

In den Maras-Salzmienen

Nach einer Stunde Aufenthalt an den Terrassen fuhren wir weiter und erreichten nach 30 Minuten die Salzmienen von Maras. Schon von der Straße aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf die an den steilen Hängen der Bergschluchten von Urubamba liegenden unterschiedlich gefärbten Salzbecken.

Sie stammen ebenfalls noch aus der Inkazeit. Schon damals wurden die fast 3.000 Salzbecken auf die Familien der umliegenden Dörfer aufgeteilt, damit jeder eine Einnahmequelle hatte, denn Salz war zur damaligen Zeit fast mit Gold zu vergleichen. An dem Berghang gibt es nur eine einzige kleine salzhaltige Quelle, welche über ein gut erdachtes System von kleinen Kanälen die verschiedenen Becken speist.
Durch die gute Lage am Hang lässt die Sonne das Wasser verdunsten und zurück bleiben die Salzkristalle. Dann wird das Salz in Säcke gefüllt und auf den Schultern bergauf geschleppt, wo es auf Lastwagen geladen wird.
Wir konnten uns die Anlage in Ruhe aus der Nähe anschauen und auch einige kleine Beutelchen mit Salz kaufen.

Nach 90 Minuten verließen wir die von zahlreichen Touristen besuchten Salzmienen und näherten uns Cuzco. Dort checkten wir wieder im Hotel „Residencia del Sol“ ein, unserer ersten Bleibe vor unserem Abstecher in das Heilige Tal.

Den späten Nachmittag bummelten wir noch etwas durch den Ort und versorgten uns am Bankautomaten mit Geld für die nächsten Tage.

Freizeit in Cuzco

10.09.2014
Heute hatten wir in unserem Reiseplan einen Tag zur freien Verfügung. Nach dem Frühstück im unter dem Dach gelegenen Speiseraum des Hotels bummelten wir in die Stadt und besuchten den „Mercado San Pedro“, um das geschäftige Treiben auf diesem überdachten Markt zu beobachten. Hier hat man ein sehr großes Angebot zum Essen und es gibt wunderbare frische Säfte. Viele Einheimische verspeisten hier ihr Frühstück.

Wir schlenderten noch etwas durch die einzelnen Abteilungen, in denen man angefangen von gehäuteten Fröschen über alle denkbaren Einzelteile von Rindern, Schweinen und Hühnern bis hin zu Käse, frischen Broten und Inkamedizin alles kaufen konnte, was das Herz einer Peruanischen Hausfrau höher schlagen lässt. Alles war sehr sauber und vor allem frisch.

Es machte auch Spaß, sich auf eine Bank zu setzen und einfach die vorbeilaufenden Menschen in ihren unterschiedlichen Trachten anzuschauen. Besonders beeindrucken fanden wir immer wieder die ganz verschiedenen Hüte, welche die Frauen in Peru trugen. Die Männer hatten dagegen meist Strickmützen auf dem Kopf.

Die etwas dick scheinenden Damen in der landestypischen Kleidung werden in Peru als Cholitas bezeichnet. Ihre wärmende Kleidung besteht aus einem meist einfarbigen Überrock, unter dem sie bis zu zehn Unterröcke tragen. Den letzten modischen Chic geben das Schultertuch und der typische Hut. Je nach der Region, aus der die Frauen stammen, sind die Muster der Stoffe und die Form der Hüte unterschiedlich.

Um 13 Uhr bekamen wir Hunger und beschlossen, uns mit dem Taxi zum Restaurant „Pachapapa“ in der Altstadt fahren zu lassen, das als Spezialität gegrilltes Meerschweinchen anbot. Der Weg dahin war verdammt steil und wir hatten keine Lust zum Laufen. Selbst das Taxi hatte seine Probleme mit den engen steilen Gassen.

Die in ganz Südamerika zum Verspeisen gezüchteten Riesenmeerschweinchen werden als Cuys bezeichnet. Sie erreichen schon nach einem Jahr ein Gewicht von 2 bis 3kg. In Peru werden pro Jahr fast 65 Millionen Meerschweinchen gegessen. Da sie mit dem Futter sehr genügsam sind, werden sie besonders von der ärmeren Landbevölkerung als Fleischlieferant gezüchtet.

In dem Restaurant bestellten wir das landestypische „Cuy chactado“. Das ausgenommene ganze Meerschweinchen wurde mit Gewürzen eingerieben. Dann wurde es in den auf dem Hofe stehenden Steinofen gebacken und nach einer halben Stunde bekamen wir es im Ganzen inklusive Kopf mit Kartoffeln und Sauce serviert.

So richtig satt kann man davon allerdings nicht werden und es war eine ziemliche Puzzlearbeit, die kleinen Knöchelchen abzunagen. Aber probieren wollten wir es schon mal. Ich habe sowieso nur kurz gekostet. Für die Knochen ist bei uns Monika zuständig und ihr hat es Spaß bereitet. Geschmeckt hat es so ähnlich wie Kaninchen.

Gegen 15 Uhr fuhren wir mit dem Taxi zurück und spazierten anschließend noch durch die Stadt. Dort besuchten wir die fugenlose Inkamauer des ehemaligen Palastes des Inkaherrschers Roca, die man in der Calle Hatunrumiyoc findet. Besonders interessant war der berühmte „Stein der zwölf Ecken“.
Hier wird besonders die hervorragende Baukunst der Inkas deutlich. Die geglätteten riesigen, tonnenschweren Steine wurden so behauen, dass daraus ein fugenlosen Mauern entstanden, die große Standfestigkeit hatten und sogar den meisten Erdbeben stand hielten.