Lalibela

 

25. März 2016 – Fahrt nach Lalibela

Heute führte unsere Fahrt nach Lalibela, dem Höhepunkt der Nordtour. 
Um 7.30 Uhr nahmen wir die 300 km lange Strecke in Angriff – wieder von einigen Stopps mit interessanter Natur und noch interessanteren Menschen unterbrochen – ab und zu sahen wir umgekippte überladene Lastkraftwagen am Straßenrand liegen.
Monika trug jeden Tag die Kette mit dem Maria-Theresia-Taler und das gab unterwegs immer lustige Begegnungen mit anderen Frauen, die ebenfalls so eine Kette trugen.

Während einer kleinen Pause verschenkte ich meine mitgebrachten Treckingschuhe an einen Bauern, der zuerst dachte, ich will sie ihm verkaufen, sie dann aber dankbar annahm. So leerten sich unsere Reisetaschen mit den aus Deutschland mitgebrachten Sachen langsam.

Kurz vor Lalibela erreichten wir die Höhlenkirche Naktuleab, die wir nach dem Abstieg besichtigen durften und wo uns der Priester stolz seine Schätze zeigte: heilige Kreuze und alte handgeschriebene Bücher. Das heiligste war allerdings das von der Höhlendecke tropfende Wasser, das in ausgehöhlten Steinen aufgefangen wurde und im Ruf stand, wundertätig zu sein. 
Der vor der Höhle stehenden Studentin schenkte Monika eine angefangene Flasche Parfüm, die sich darüber wahnsinnig freute und anschließend noch winkend hinter dem Bus herlief.

Um 18 Uhr erreichten wir endlich über eine Schotterpiste das auf einem Bergplateau entlegen liegende Bergdorf Lalibela, die Pilgerstätte für äthiopische Christen.
Aus unserem Zimmerfenster im Hotel „Panoramic View“ bot sich ein atemberaubender Ausblick auf die Weite Äthiopiens – also trug das Hotel seinen Namen zu Recht. Nach dem Abendessen gingen wir wieder zeitig ins Bett und dachten an die vielen Erlebnisse des zurückliegenden Tages. 
Auch der nächste sollte wieder voller wunderbarer Erlebnisse sein.

25. März 2016 – Besuch der Felsenkirchen

Um 8 Uhr begann die Fahrt zur Besichtigung der in Stein gehauenen Kirchen Lalibelas.

Die insgesamt elf Felsenkirchen wurden im 13. Jahrhundert in einem Stück aus dem Felsen herausgemeißelt und werden seither von äthiopisch-orthodoxen Pilgern aufgesucht. Seit 1978 gehören sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Sowohl die Besichtigung der gewaltigen steinernen Kirchen als auch die Atmosphäre zwischen den vielen Pilgern ist ein einmaliges Erlebnis. Ich möchte auch nicht viel darüber schreiben, da man es nicht mit Worten ausdrücken kann, man sollte es erleben. Interessierte können >>hier<< mehr erfahren.

Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man genügend Zeit für die Besichtigungen und das Genießen der gesamten Atmosphäre einplanen. Wir hatten leider nur diesen einen Tag zur Verfügung und konnten alles nur sehr im Schnelldurchgang in uns aufnehmen.

Höhepunkt war für uns die Kirche „Bete Giyorgis“. Sie ist wie viele der anderen nicht mit einem Schutzzelt überspannt sonder liegt in ihrer ganzen Schönheit plötzlich vor einem. Eine Wanderung durch die engen Felsschluchten in die Tiefe zum Eingang ist auf jeden Fall zu empfehlen.

Zu Beginn der Besichtigung konnte man sich einen „Shoekeeper“ mieten, der jeweils beim Aus- und Anziehen der Schuhe am Eingang behilflich war und auf sie aufpasste, während man die Kirche besichtigte. Das machten wir natürlich, da der junge Mann das Geld und unser Trinkgeld sicher gut gebrauchen konnte.

Die Besichtigung unterbrachen wir durch die Fahrt zum futuristisch anmutenden Restaurant „Ben Abeba“. Wer wollte konnte den kurzen Weg dahin mit dem TukTuk fahren. Den Fahrern schenkte ich noch einige Bilder der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft, die sie gleich stolz an Ihren Windschutzscheiben befestigten. Einer schenkte mir im Gegenzug ein hölzernes Lalibela-Kreuz.

Nach dem leckeren Mittagessen genossen wir noch den wunderbaren Ausblick von der Terrasse des Restaurants und setzten danach gestärkt unsere Besichtigungen fort. Zuerst wanderten wir vorbei an steinernen doppelstöckigen Rundhäusern, den sogenannten Tukul, die früher hier typisch waren und heute leider nur als Nachbauten existieren. 
An der Kirche „Bete Aba Ubanos“ verabschiedeten wir uns von unserem Shoekeeper und schenkten ihm zum Abschied noch unseren Sonnenschirm. Er fragte mich, ob er ebenfalls ein Fußballbild haben könne – ein Wunsch, den ich ihm gern erfüllte.

Die anschließende Kaffee-Zeremonie in einem touristischen Kaffeehaus war interessant, für uns als Nicht-Kaffeetrinker allerdings nur optisch ein Erlebnis. Das dazu gereichte Popcorn ließen wir uns allerdings schmecken.

Bei einem schönen Sonnenuntergang beendeten wir den schönen Tag am Zimmerfenster, denn am nächsten Morgen hieß es wieder früh Aufstehen, da der Bus schon 7.30 Uhr abfahren sollte.