Bariloche

     

Donnerstag, 17.1.2008

Nach 0.30 Uhr landeten wir endlich in Buenos Aires. Alle waren geschafft und wollten so schnell wie möglich ins Hotel und schlafen. Doch weit gefehlt: das Gepäckband lief und lief; hörte auf zu laufen und von der Hälfte unserer Gruppe fehlte noch das Gepäck. Sonia diskutierte und verhandelte am Schalter mit dem Personal und plötzlich setzte sich das Band wieder in Bewegung und brachte nun doch die fehlenden Gepäckstücke zum Vorschein – nach einer Stunde Wartezeit…das ist Argentinien!!!

Um 2:30 Uhr lagen wir im Bett. Zum Glück mussten wir nicht einchecken, denn es war das gleiche Hotel wie bei der Ankunft in Buenos Aires.

Die Nacht war kurz; 5.30 Uhr Wecken – 6.15 Frühstück – 6.40 Bus zum Flughafen (wo wir vor ca. fünf Stunden waren. Dort erfuhren wir, dass der für 7.50 Uhr geplante Flug nach Bariloche erst um 8.15 Uhr ging. Nachdem wir am Gate 5 warteten, bekamen wir in wirklich letzter Minute mit, dass wir zu Gate 12a mussten. Schnell begaben wir uns zu Fuß zum schon wartenden Flugzug.

Schon während des sehr lauten Fluges (wir saßen ganz hinten neben dem Triebwerk) konnte man wegen der guten Sicht (es war tolles Wetter) die Veränderung der Landschaft deutlich erkennen. Die Weiten Patagoniens sind ja sprichwörtlich…

An dieser Stelle möchte ich meinen Kopfhörer erwähnen, den mir unser Sohn Michael aus den USA geschenkt hat – er hat in solchen Lärmsituationen (Flugzeug und Bus) hervorragende Dienste geleistet. Die Geräuschdämpfung war super, so dass ich die Musik meines MP3-Playes richtig genießen konnte und total abschalten konnte.

Unser Hotel „Huemul“ erreichten wir bei strahlendem Sonnenschein aber etwas kühleren Temperaturen als bisher gewohnt direkt am Nahuel Huapi-See. Zunächst hatte man angeblich keine Zimmer für unsere Gruppe, doch nach etwas Wartezeit wurden wir mit einem Zimmer mit Seeblick entschädigt – der Ausblick scheute nicht den Vergleich mit der europäischen Schweiz.

Bei einem Bummel zu fünft durch den beschaulichen Ort kosteten wir das vorzügliche argentinische Eis. Es gab überall Läden mit haufenweise Schokolade und anderen Süßigkeiten in denen man sich zunächst an der Kasse anstellen musste um einen Bon zu kaufen und danach noch einmal am Eisstand wartete, um gegen den Bon sein Eis zu erhalten. Mittags kehrten wir in ein landestypisches Restaurant ein, wo wir beobachten konnten, wie unser 400-Gramm-XXL-Fleisch vom Filetstück geschnitten und auf dem Grill hervorragend gegart wurde – es schmeckte super! Der vom Wirt empfohlene selbstgemachte Himbeersaft hingegen war etwas zu süß. Unsere Frauen ließen sich den gebackenen Käse schmecken.

Kurz vor 20 Uhr traf sich die Gruppe zu einem Spaziergang zum Dinner. Nachdem Sonia zunächst den falschen Weg eingeschlagen hatte, kehrten wir um und fanden schließlich noch unser Ziel: eine gemütliche rustikale Gaststätte. Diesmal aßen wir nur einen Salat, denn wir hatten unser Steak für heute schon weg. Auf dem Rückweg dann noch Geld ziehen und eine Gaststätte für morgen Abend auskundschaften (mit Lammspießen am Kreuz im Fenster). Es war inzwischen schon nach 22.00 Uhr aber noch immer taghell. Der Himmel versprach auch für morgen Superwetter.

Freitag, 18. Januar 2008

Nach einer sehr angenehmen Nacht und einem vorzüglichern 8 Uhr-Frühstück im sehr gefällig eingerichteten Hotel (viele rustikale Holz-Möbel) wurden wir 9 Uhr von Natalia zu der von uns am Vortag ausgewählten gemütlichen Schiffsreise zu den Nationalparks „Arrayanes“ und „Isla Victoria“ abgeholt – und diese Entscheidung stellte sich im Nachhinein als Richtig dar.
Nach einer kurzen Busfahrt mit Stopp an einer kleinen Kirche mit grandiosem Panoramablick auf das Bermassiv fuhren wir zur Anlegestelle der Boote. Mit der netten deutschstämmigen Schiffsbegleiterin „Herzilein“ (ihren Opa hatte es 1903 von Deutschland nach Argentinien verschlagen und sie war von einer gestressten Lehrerin zur gemütlichen Reiseführerin mutiert) fuhren wir vorbei an wunderschönen Gebirgslandschaften zu einer Insel, wo wir lustige „Bambi-Bäume“ und riesige argentinische Lärchen auf einer moderaten 40 minütigen Wanderung durch die Parks bestaunen konnten (Bambi-Bäume deshalb, weil die rotbraune Färbung der Rinde einst Walt Disney zur Farbgebung von Bambis Fell inspiriert haben soll).

Auf der Victoria-Insel entschieden wir uns für die wahlweise längere Tour mit dem englisch sprechenden Guide Martin zu einer kleinen wunderschönen Bucht, wo wir nach einer Stunde Tal- und Bergwanderung für 40 Minuten Rast machten. Auf dem 45 minütigen Rückweg führte uns Martin zu hinter ziemlich unwegsamen Gestrüpp versteckten Felszeichnungen. Auf der folgenden Bootsfahrt genossen wir die wohlige Wärme der Sonnenstrahlen auf dem Oberdeck. Den Abschluss unserer Bustour bildete eine Seilbahnfahrt zu einem Aussichtspunkt.

Gegen 20 Uhr erreichte der Bus das Hotel und Natalia war (nach einem entsprechendem Trinkgeld) einverstanden, dass der Busfahrer 10 Minuten auf uns wartete und uns danach zum Obelisken im Ort fuhr. Von dort aus waren es nur ein paar Meter zum Lokal, welches wir gestern Abend erkundet hatten, um unser verdientes Pfeffersteak zu genießen. Unsere Frauen ließen sich einen leckeren Käse und ein Glas Rotwein schmecken( Essen plus Bier und Wein für 2 Personen 120$). Sonia, die sich später zu uns gesellte, bekam über Handy den Anruf, dass einige Leute unserer Gruppe, die sich für die Berg-Tour entschlossen hatten, noch zwei bis drei Stunden auf dem total unterschätzten Abstieg unterwegs sein würden. Beim Frühstück am nächsten Morgen erfuhren wir dann von den Strapazen und der unmöglichen Organisation der Bergtour und waren glücklich, uns für die Inseltour entschieden zu haben.
Als wir 23.30 Uhr ins Hotel zurückkehrten, war unsere Wäsche frisch gewaschen (12$ für einen Beutel Schmutzwäsche) und als wir schlafen gingen, versprach die total ruhige See auch schönes Wetter für den morgigen Tag.