Ibera Sümpfe

     

Montag 14. Januar 2008

Nach einem leckeren 7.15 Uhr-Frühstück mit der gestern gekauften Salami und den Brötchen sollte uns 8.00 Uhr ein Bus abholen. Da die Agentur ihn angeblichfalsch bestellt hatte, schnupperten wir 30 Minuten vor dem Hotel frische Morgenluft. Nach dem Verstauen des Gepäcks fuhren wir mit dem kleinen Bus (wir waren 14 Personen und es gab auch nur 14 Sitzplätze) in Richtung Süden durch Mesopotamien, dem Land der „roten Erde“.
Unterwegs gab es 12 Uhr einen willkommenen Stopp an den Ruinen einer Jahrhunderte alten Jesuitenmission. Auch hier fehlte unserer lieben Sonia wieder das Zeitgefühl.

Durch die sehr ausführlichen Erklärungen des Guides und der anschließenden Übersetzung erreichten wir unser Tagesziel – eine Matefarm bei Obera – erst nach 14 Uhr.
Nach dem schmackhaften Mittagessen (gekühlte Tomatensuppe und mit Kartoffelpüree überbackenes Hackfleisch danach Obst in einer ausgehöhlten Melone) einer kleinen Erfrischung im lauen Pool folgte eine einstündige Fahrt mit dem Ochsenkarren über die weitläufigen Teeplantagen.

17.30 Uhr erfuhren wir bei einem Rundgang durch die Fabrik (welche nebenbei noch Möbel in der hauseigenen Tischlerei produziert), wie aus den Blättern des Mate-Strauches der in Argentinien soooo beliebte Mate-Tee hergestellt wird, das argentinische Kultgetränk schlechthin!!!

Wir zwei waren aus Platzmangel in einem ca. 1 km entfernten modernen Sommerhäuschen neben der Matefabrik untergebracht worden, wo auch unser Busfahrer übernachtete. Dieser fuhr mit uns kurz vor 20 Uhr zum Abendessen in die Farm. Das Deftige vom Grill, Wein, Bier, Obstler und ein flottes Tänzchen zur von Fabrikarbeitern gespielten regionalen Musik machten en Abend sehr angenehm und lustig. Als wir gegen 23 Uhr in unser Häuschen gefahren wurde, war die Matefabrik in vollem Gange. Dort arbeitete man also rund um die Uhr. Die Mateblätter der ganzen Gegend wurden dort zum Trocknen und Zerkleinern angeliefert und der Röhrenofen wurde durchgehend mit großen Holzscheiten befeuert.

Dienstag, 15. Januar 2008

Nach dem sehr guten Frühstück verließen wir gegen 8 Uhr die sehr netten Gastgeber der Farm in Richtung Süden zu den Ibera-Sümpfen.

Die ersten zwei Stunden saßen wir wieder in unserem engen Kleinbus, doch dann stiegen wir in Poadas in Allrad-Jeeps um, da aus der Asphaltstraße eine staubige Schotterpiste wurde. Unser Jeep hatte gleich nach 20 Metern eine Reifenpanne und so hieß es wieder warten.
Drei weitere Stunden wurden wir durchgeschüttelt und kamen 14 Uhr in Carlos Pellegrini an.
Unsere Lodge „Irupe“ lag an einer malerischen Wasserstraße, die direkt in die Sümpfe führte.

17 Uhr brachten uns zwei Kanus für knapp zwei Stunden auf Tierexkursion (Gruppe musste geteilt werden) und wir wurden „fündig“: Kaimane, jede Menge Vögel, Wasserschweine und als Höhepunkt ein Ozelot, der sich sogar streicheln ließ. Eine halbe Stunde wanderten wir zu unserer Unterkunft zurück, wo es 21 Uhr das Abendessen geben sollte. Da sich die zweite Gruppe verspätete, konnten wir unseren Heißhunger leider erst eine volle Stunde später stillen. Zum Glück gab es trotz der unmittelbaren Wassernähe keine Mücken!

Als wir 23.30 Uhr mit einer Taschenlampe bewaffnet unseren aufgeheizten Bungalow aufsuchten, stolperten wir fast über einige XXL-Kröten. In Argentinien ist fast alles XXL, sogar die Melonenhändler! Die Nacht war sehr schwül und die aus Überlastungsgründen am Abend nur kurzzeitig eingeschaltete Klimaanlage brachte keine Abkühlung.

Mittwoch, 16. Januar 2008

Zum Sonnenaufgang ging es 6.15 Uhr nochmals mit dem Kanu auf Tierbeobachtung. (Sonia war nicht da – die etwas außerhalb untergebrachte Gruppe wurden nicht abgeholt und unser Bootsführer fuhr nach einigen Telefonaten, die wir nicht verstanden, mit uns allein los, was später zu berechtigten Verärgerungen bei den anderen führte. Diese holten allerdings die Bootsfahrt nach und bekamen noch genug Tiere zu sehen.

Die laut Reisebeschreibung versprochene Erholung am Pool fiel aus, weil die Jeep- und Busfahrt zum Flughafen nach Resistencia so lange dauerten und wir unterwegs zum Mittagessen einkehrten (natürlich Pfeffersteak). Vor allen Dingen wollten den Flug nach Buenos Aires nicht verpassen!!!

Haben wir auch nicht, denn der hatte wegen Streiks Verspätung. Und so saßen wir nach drei Stunden im Jeep (Staub- und Schotterpiste), vier Stunden im Bus nun noch für fünf Stunden auf diesem Flughafen. Zum Glück gab es ein annehmbares Restaurant, wo die Wartezeit mit Steak, Cola und Bier überbrückt werden konnte.