Andringitra-Gebirge

 

17. September 2019
Nach dem Frühstück mit Brötchen, Marmelade, Honig und Tee bezahlten wir die Rechnung und fuhren 8 Uhr zu unserem nächsten Ziel, dem Camp Catta im Andringitra-Gebirge.
Nach einer kurzen Visite eines Marktes, wo Monika einige Frauen mit Sparschälern beglückte, lagen 200 km Fahrstrecke vor uns, die durch mehrere interessante Fotostopps unterbrochen wurden.

Wir sahen die für diese Gegend typischen zweistöckigen Häuser und teilweise interessante Kirchen. Mädchen mit Gießkannen Marke „Eigenbau“ und immer wieder Zebuherden und -karren. Die Straße führte oft schnurgerade durch flache, öde Landschaft, die nur ab und zu durch Reisfelder aufgelockert wurde.
Der Spaziergang durch ein Dorf war auch wieder dabei, um das Leben der Menschen kennen zu lernen. Im Nu versammelten sich alle Kinder um unseren Bus. Natürlich gab es auch einige Belohnungen, nachdem Brigitte die Kinder bat, uns einige Lieder vorzusingen.
In Madagaskar hat im Durchschnitt jede Frau fünf Kinder, was ein großes Problem darstellt, da die Ressorcen des Landes ziemlich erschöpft sind.
Als Hauptnahrung dient Reisbrei, der dreimal am Tag gegessen wird. Zur Abwechslung gibt es auch manchmal Brei aus Maniokwurzeln, welche auf jedem Markt in Massen angeboten wurden.

12.30 Uhr machten wir ein Picknick, wo wir uns das erste Chamäleon begegnete.
Auf einem weiteren Markt kaufte Monika eine riesige Papaya für 3.000 Ariary (75 Cent).
Kurz vor 14 Uhr verließen wir die Hauptstraße und fuhren auf einer sehr unwegsamen Sandpiste, auf der unser Busfahrer sein ganzes Können zeigen musste, zum Camp Catta.

Kurz vor dem Ziel machten wir Halt im Dorf Vohidsaoka, um wieder einige Kinder zu beglücken, Hier gab es sogar ein kleines Karussell und ein Junge zeigte uns stolz sein aus Blechbüchsen und Flaschenverschlüssen gebasteltes Spielzeugauto. Das natürliche Lachen der Kinder war immer wieder ein schönes Erlebnis, zeigten sie doch über das kleinste Geschenk eine Freude und Dankbarkeit.
Wir begegneten auch zwei mit Gewehren bewaffneten Männern, die Zebudiebe verfolgten, da der Diebstahl der wertvollen Tiere hier sehr häufig geschieht und in manchen Gegenden sogar als Mutprobe gilt.

Gegen 15.30 Uhr waren wir im Camp und bezogen die Hütte 4, in der es leider keine Steckdose gab.
Beim Streifzug durch das vor einer imposanten Felswand gelegene Camp begegneten wir einer Gruppe Kattas (wie es sich in einem Camp dieses Namens gehört).
Einige Kattaweibchen hatten gerade Nachwuchs bekommen und die Jungen wurden liebevoll von der Familie umsorgt.

19 Uhr erwartete uns das Dinner im Restaurant, wo es auch die einzige Möglichkeit gab, auf einem Tisch die Akkus aufzuladen. Die Zebuzunge, der Pudding und der Grog aus einheimischem Rum waren vorzüglich. Daran konnte auch das große Insekt auf dem Tisch nichts ändern.

Es gab in der Gruppe noch eine Diskussion wegen der gestrigen Wanderung, die im Katalog als leicht beschrieben war aber vor allem wegen der vielen hohen Stufen und der prallen Sonne für den Großteil der Gruppe als ziemlich anstrengend eingeschätzt wurde.


18. September 2019
Am heutigen Morgen begann um 8.30 Uhr eine kleine Wanderung am Fuße des Felsmassivs.
Da schon gestern Abend einige Teilnehmer Magen- und Darmprobleme hatten, zogen wir nur zu fünft los. Auch Monika hatte es leider erwischt.
Es erwarteten uns am Ausgang des Camps zwei Führer.
Wir sahen das auf dem gleichnamigen Berg sitzende steinerne Chamäleon, bestaunten eine große wunderschön gefärbte Heuschrecke und ein Loch im Boden, um das die Schuppen einer Schlangenhaut lagen.
Es gibt hier eine Sorte von Ameisen, die eine Schlange in ihren Bau locken und sie dann solange füttern, bis sie nicht mehr durch den Gang nach außen passt. Dann dient sie den Ameisen als Futter – schlau aber grausam!

Unser Guide zeigte uns, wie von den Einheimischen aus einer Sisalpflanze ein Seil hergestellt wird. Danach bekamen wir einige Echsen zu Gesicht, unter anderem auch eine dreiäugige. In einer Grabkammer in einer Felsnische lagen die Gebeine von zwei angeblichen Zeburäubern, die hier vor vielen Jahren hingerichtet und bestattet wurden.

Am Ende unserer Wanderung waren wir nur noch zu Dritt, da die Magen-/Darmprobleme weiter um sich griffen. Einer der beiden Guides begleitete zwei Teilnehmer unserer Gruppe auf einer Abkürzung zurück zum Camp.
Wir drei schauten uns etwas im Dorf um und konnten auch in die Häuser schauen, die meist aus einem „Wohnraum“ mit einem Bett und einer völlig verrauchten Küche ohne Abzug bestanden. Schornsteine sahen wir in der ländlichen Gegend Madagaskars kaum. Die Eltern schlafen abends im Wohnraum und die Kinder in der Küche.
Auf die Frage, was die Kreidezahlen an den Türen bedeuten, sagte man uns, dass es Kennzeichen sind, welche Kinder hier wohnen und wie deren Impfstatus ist.

13 Uhr waren wir zurück im Camp. Monika hatte noch Darmprobleme, die aber sicher von der Papaya und dem Bier am Vorabend herrührten. Nach einer heißen Dusche gingen wir ins Restaurant Nudeln essen und entspannten uns danach noch im Zimmer.
19.00 Uhr zum Dinner aß ich Penne und danach Birne mit Ingwer und trank dazu einen Ingwer-Grog. Monika bestellte vorsichtshalber nur Kartoffeln mit Karotten und Kamillentee.