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Fahrt nach Fianarantsoa
19. September
Nach dem Frühstück bezahlten wir die Rechnung und starteten 8.30 Uhr zu Weiterfahrt nach Fianarantsoa, unserer nächsten Übernachtung.
Wir machten wieder Halt im Dorf. Dort waren die Leute bei ihrer alltäglichen Arbeit. Auch eine bunte Heuschrecke erregte wieder unsere Aufmerksamkeit. Der armen Landbevölkerung dienen diese Insekten auch als Nahrungsmittel, ein zu großer Befall führt allerdings zu Ernteausfällen.
Nach einer wieder sehr abenteuerlichen Schüttelfahrt auf der Sandpiste waren wir nach zwei Stunden auf der Hauptstraße.
Kurz vor 12 Uhr erreichten wir die Papiermanufaktur in Ambalavao. Nach der Besichtigung aßen wir im angeschlossenen Restaurant zu Mittag. Wir entschieden uns für chinesische Suppe, Nudeln mit Gemüse und zwei Cola – das Ganze für umgerechnet 10 Euro.
Im Anschluss besuchten wir die Seidenkooperative, wo sich Frauen des Ortes zusammengeschlossen haben, um aus den Kokons der Seidenraupen auf sehr primitive Art und Weise Seide herzustellen.
Nach 20 Minuten sahen wir am Straßenrand eine Gruppe Frauen, die als Steinklopfer große Granitblöcke zu Schotter zertrümmerten. Wir waren ziemlich schockiert über diese grobe Arbeit und dass die Mädchen mit nackten Füßen in dem scharfkantigen Kies stehen. Brigitte meinte, dass man damit gutes Geld verdienen kann.
Monika verschenkte einige Paar von unseren mitgebrachten Schuhen, die sehr dankend angenommen wurden. Ein Mädchen meinte, dass sie die Schuhe für den Besuch der Kirche aufheben wolle.
Eindrucksvoll war auch die Arbeit auf den an den Berghängen angelegten Reisterrassen.
15.30 Uhr erreichten wir das Tagungshotel „Zomatel“ in Fianarantsoa und bekamen ein Appartement mit zwei riesigen Zimmern und einem schönen Bad.
Da bis zum Abendessen noch Zeit war, schlenderten wir zwei durch die vielen Marktstände auf den Straßen rund um das Hotel. Ich bekam auf einmal einen mächtigen Durst, fand aber keinen Stand mit Wasserflaschen. Plötzlich sah ich ein Fenster mit Flaschen und kaufte mir sofort eine, die einheimische Sprache der Verkäuferin verstand ich natürlich nicht.
Ich öffnete den Verschluss, nahm einen Schluck und spuckte zur Erheiterung der Marktfrauen im nächsten Moment alles aus – es war Essig!
Zum Glück keine Essenz. Fünf Minuten später konnte ich dann zum Glück eine Flasche Cola kaufen, die meinen Durst löschte und den Essiggeschmack verschwinden ließ.
19 Uhr aßen wir im Hotelrestaurant ein leckeres Zebusteak und gingen 22 Uhr aufs Zimmer.
Regenwaldwanderung im Ranomafana-NP
20. September 2019
Nach einem guten Frühstück verließen wir 7.30 Uhr das Hotel und machten eine kleine Wanderung durch den Ort. Dort herrschte schon reges Treiben und jeder versuchte irgendetwas zu verkaufen, um seinen Lebensunterhalt zu sichern.
Wieder fand ein Sparschäler eine neue Besitzerin.
10 Uhr erreichten wir den Eingang zum Ranomafana-Nationalpark. Dort schlossen wir uns einem Guide an und wanderten bei leichtem Schauerwetter durch den Regenwald. Doch außer einigen Lemuren hoch in den Bäumen und einem Frosch hatten wir wenig Fotoglück. Unterwegs machten wir Picknick mit dem am Morgen gekauften Baguette und Streichkäse. Am Ende der Wanderung lief uns noch ein Mungo über den Weg und Brigitte zeigte uns auf einem entfernten Blatt einen Giraffenhalskäfer, den wir erst beim dritten Hinschauen entdeckten. Diese Tiere sind auf Madagaskar endemisch und die Hälse der Männchen erreichen eine doppelte bis dreifache Länge.
Kurz vor 14 Uhr waren wir im „Hotel CentrEst“ in Ranomafana und bekamen das Twinzimmer L, das genug Platz bot und ein großes Badezimmer hatte. Monika machte einige Erkundungen im Garten. Dort zeigte ihr ein Junge einen sehr schönen Frosch. Außerdem konnte man schöne Pflanzen und auch einige große Spinnen finden.
15 Uhr fuhr uns der Bus in die unweit gelegene Therme, die 5.000 Ariary Eintritt kostete. Über eine neue Hängebrücke erreicht man den Eingang. Dort standen drei sehr schöne Palmen und im Becken tummelten sich eine Menge einheimischer Kinder und Jugendliche.
Es war kein Thermalbad, wie wir es aus anderen Ländern kannten, sondern ein mit warmem Wasser gefülltes Schwimmbecken von einer Liegewiese umgeben.
Wir zogen uns in der Kabine um und gingen für 10 Minuten ins Becken, wo wir Spaß mit einigen jungen Mädchen hatten. Die „Entspannung pur“, die uns in der Reisebeschreibung versprochen wurde, konnten wir allerdings nirgendwo finden.
Zurück im Hotel fragten wir einige Jungen, ob es hier auch Chamäleons gibt, denn da diese zur Zeit meist noch Winterschlaf hielten, sah man sie sehr selten in freier Natur.
Daraufhin suchten sie die Bäume des Hotelgartens ab und hatten tatsächlich auch Glück. Ein Junge kletterte auf den Baum und brachte ein stattliches Exemplar zu uns herunter, was uns ein gutes Trinkgeld wert war!
Um 17.30 Uhr fuhren wir zur Nachtpirsch. Uns erwartete der gleiche Guide wie am Vormittag und auf den Bäumen am Straßenrand konnten wir im Schein der Taschenlampen einen Mausmaki und etliche kleinere Chamäleons entdecken.
20.30 Uhr waren wir zum Dinner zurück. Ich hatte mir wieder Zebuzunge und Monika Suppe nach Art des Hauses gewählt. Dazu mischte ich mir selbst zum Erstaunen der Kellnerin einen Ingwer-Grog. Da es sehr laut im Restaurant war, verzogen wir uns 20.30 Uhr aufs Zimmer.
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