Sulawesi

 

Ankunft auf Sulawesi

05.09.2016
Nach 12 Stunden Flug von Frankfurt nach Singapur und weiteren drei Stunden von dort landeten wir gegen 11 Uhr in Makassar, der Hauptstadt von Süd-Sulawesi. Die Flüge mit Singapore Airlines und der Bordservice waren wie immer super. 
Vor dem Flughafen empfing uns Ingo Sauerbrey, der für die nächsten drei Wochen unser Reisebegleiter war. Als die Gruppe von 17 Leuten vollzählig war, brachten uns drei Minibusse nach einem Stopp an einer Wechselstube in das Hotel „Grand Wisata“. Wir bezogen das Zimmer 311, welches wir prima fanden und wo der WLAN-Empfang gut war.

Da wir uns noch relativ fit fühlten, machten wir uns kurz frisch und erkundeten die Hotel-Umgebung. Wir hatten uns schon zu Hause eine Liste mit Dingen erstellt, um sie hier zu kaufen. In der nächsten Querstraße entdeckten wir einen relativ großen Supermarkt und in der Drogerieabteilung im Obergeschoss deckten wir uns mit Mückenschutz ein. 
Wir kauften zum Spottpreis einige Tuben der Mückenschutzlotion „Lavenda“, einen kleinen Elektroverdampfer von „Baygon“ mit den zugehörigen Plättchen und eine große Flasche „Anti Nyamuk“ zum Aussprühen der Räume. Diese Mittel haben und später auf Flores gute Dienste geleistet.

Gleich neben dem Markt fanden wir einen ATM, dem wir problemlos zweimal den Höchstbetrag von 1.200.000 Rupien mit unserer DKB VISA-Card entlockten, um erst mal für die nächsten Tage zahlungsfähig zu sein. In der Wechselstube hatten wir wegen des schlechteren Kurses nur 50 Euro getauscht. Bei einem Kurs von 1 zu 14.444 waren wir mit einem Schlag Millionär.

In einer sehr ordentlichen Apotheke in der Nähe des Hotels kauften wir uns ebenfalls für einige Euro 100 Doxycycline-Tabletten, die wir später auf Flores täglich zur Malariaprophylaxe einnahmen.

Zurück im Hotel trafen wir uns 16 Uhr mit Ingo zu einer kleinen Wanderung zum Holländischen Fort und danach erkundeten wir allein die Uferpromenade mit ihren vielen kleinen Imbiss-Ständen, wo wir von den Menschen sehr freundlich aufgenommen wurden. Immer wieder mussten wir uns mit ihnen fotografieren lassen und man winkte uns freundlich zu. Auch eine lustige Runde von Krankenschwestern ließ sich gern fotografieren.
Der Tourismus ist auf Sulawesi noch schwach entwickelt und so wurden wir auch in den nächsten Tagen vielerorts sehr freundlich aufgenommen und bestaunt.

Um 18 Uhr war ein gemeinsames Abendessen angesagt. Allerdings erwies sích das von Ingo ausgesuchte Restaurant als glatter Fehlgriff. Es gab zwar Bier aber Personal und Küche waren mit 18 Gästen absolut überfordert und so zogen sich der Bestellvorgang und das Warten auf das Essen endlos hin. Monika und ich hatten wenigstens mit den ausgewählten Garnelen mit Gemüse und weißem Reis eine gute Wahl getroffen. Das von den meisten anderen bestellte Nasi Goreng war dagegen weniger lecker.

Wir bezahlten für zwei Essen, zwei Coca Cola und zwei Sprite 200.000 Rupien (ca. 14 Euro) und liefen den kurzen Weg zurück zum Hotel. Gegen 21 Uhr schliefen wir dann im sehr ruhig gelegenen Zimmer nach dem sehr langen Tag ermattet ein. Leider nur bis 2 Uhr, dann machten sich die 6 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland und die Wärme bemerkbar. Mit eingeschalteter Klimaanlage dösten wir dann nach 1,5 Stunden bis zum Morgen wieder ein.


Fahrt nach Rantepao (320 km)

06.09.2016
Der Handywecker klingelte 6.15 Uhr, denn heute war eine ganztägige Fahrt hinauf in das Hochland der Toraja angesagt. Wir stellten unsere zwei Reisetaschen zum Verladen in die Lobby und gingen ins Hotelrestaurant frühstücken. Das Buffet bestand aus Spiegelei, Marmelade, Toast und Tee. Wer wollte, konnte auch noch Reis oder Suppe nehmen.

Für die Rundreise auf Sulawesi standen uns drei klimatisierte Kleinbusse zur Verfügung. Wir hatten uns bereits auf dem Zwischenstopp in Singapur mit Kerstin und Georg, einem netten Ehepaar aus Rathenow bekannt gemacht und so bestiegen wir mit ihnen ein Auto. Dazu gesellte sich noch Lena, eine Finnin aus unserer Reisegruppe, die sich neben dem Fahrer platzierte.

Den ersten Stopp legten wir 9 Uhr an einem Stand mit Pamelos ein. Ingo kauft aus der Trinkgeldkasse einige dieser leckeren Früchte, die von der Verkäuferin für uns geschält wurden. Monika hatte Pech, sie trat auf ein morsches Brett auf der Treppe am Nachbarstand und stürzte auf Hand und Knie, was ihr die gesamte Reise noch zu schaffen machte. Das fing ja gut an!

Eine halbe Stunde später stoppten wir an einem Stand, an welchem kleine Kuchen gebacken wurden, die wir ebenfalls probieren konnten. 10 Minuten später hielten wir erneut, um einen Stand mit riesigen getrockneten Fischen zu bestaunen, die sehr dekorativ vor dem Geschäft an Fäden im Wind baumelten.

In Pare Pare legten wir die Mittagspause ein. Monika und ich bestellten Sirsaksaft und Hühnersuppe für 160.000 Rupien (ca. 11 Euro). Nachmittags war Tee- bzw. Kaffeepause angesagt und wir tranken für umgerechnet 70 Cent zwei Tee. An einem Stand vor dem Lokal entdeckten wir Schlangenhautfrüchte, die uns bisher noch unbekannt waren. Wir durften eine probieren und fanden sie sehr lecker.

Gegen 19 Uhr erreichten wir das Hotel „Indra Toraja“ in Rantepao, dem Hauptort im Toraja-Land. Hier bezogen wir nach dem Begrüßungsdrink – einem leckeren Tamarillo-Saft – den Raum 203. Das Hotel war einfach aber sauber, ruhig gelegen und unser Zimmer besaß eine Klimaanlage.

Nach einer erfrischenden Dusche machten wir einen Spaziergang durch die Hauptstraße bis in ein Lokal, wo wir uns Garnelen mit Kokosraspeln, Knoblauch und Zwiebeln und eine Shrimpssuppe mit Zitronengras und Kokosmilch schmecken ließen. Auch der Tamarillo- und Papayasaft schmeckten sehr gut. 21.30 Uhr waren wir zurück im Hotel, dort hatte Ingo einen Zettel für das morgige Programm an die Rezeption gelegt. Ein guter Service, den er auch an den weiteren Stationen so bot. 
Gegen 22 Uhr schliefen wir mit auf niedrigster Stufe eingestellter Klimaanlage ein.Nach oben


Ausflug ins Toraja-Hochland

07.09.2016
Heute war für 8 Uhr Frühstück angesagt. In der Nacht hatte es geregnet, aber inzwischen war das Wetter wieder trocken und heiter. Wieder bestand das typisch indonesische Mittelklasse-Hotel Frühstück aus Spiegelei, Toast, Marmelade und Tee oder Kaffee.

Am Abend wollten wir gern mit Kerstin und Georg ein typisches Torajagericht essen und zwar Fleisch in einem Bambusrohr gegart. Da man dies aber wegen der langen Garzeit von drei Stunden vorbestellen musste, bat ich die Dame an der Rezeption um eine telefonische Reservierung, da das Restaurant am Morgen noch geschlossen war. Das bekam unser lokaler Guide Hendrik mit und meinte, dass der Restaurantbesitzer sein Freund wäre. Er rief dessen Privatnummer an und die Reservierung war erledigt.

Um 9 Uhr fuhren wir in das Toraja-Dorf Kande Api, wo zu unserem Glück gerade eine Begräbniszeremonie stattfand. Ingo kaufte Reis und Zucker als Gastgeschenke ein, damit wir an den Feierlichkeiten teilnehmen konnten. 
Am Dorfeingang wurden wir als Gäste angemeldet und durften danach auf einen Platz, auf dem bereits viele Trauergäste saßen.

Hendrik beschaffte uns Plastikstühle, wir wurden mit Tee und Gebäck bewirtet und erlebten die Übergabe und Registrierung der Schweine und Wasserbüffel, die von den einheimischen Trauergästen als Geschenke mitgebracht wurden. Die Schweine waren an Bambusstangen festgebunden und quiekten fürchterlich. Die Wasserbüffel hingegen trugen ihr bevorstehendes Schicksal mit Fassung oder Ahnungslosigkeit. Denn 12 von den 20 Büffeln sollten geopfert werden, um die Seele der Verblichenen ins Jenseits zu transportieren.

Die Verstorbene war bereits vor 3 Jahren im Alter von 65 Jahren dahingeschieden. Da man aber nach dem Glauben der Toraja bis zur Begräbnisfeier als krank und nicht als tot gilt, wurde sie seitdem im hinteren Teil ihres Hauses aufgebahrt und mit Formalin konserviert. Wer sich näher für die Riten und Gebräuche der Toraja interessiert, kann hier auf Wikipedia ausführlich nachlesen.

Von Hendrik erfuhren wir, dass am heutigen Tag nur die Registrierung der Gäste und Geschenke erfolgt und morgen die eigentliche Begräbnisfeier stattfinden wird. So schauten wir eine Stunde dem Treiben auf dem Platze zu und verabschiedeten uns danach. Ingo und Henrik wollten versuchen, dass wir am nächsten Tag wiederkommen konnten, denn eigentlich war der Folgetag anders geplant.

Im Anschluss fuhren wir zu den alten Felsengräbern von Lemo, einer sehr bekannten Begräbnisstätte, wo wir die nach früheren Begräbnisfeiern angefertigte Puppen, sogenannte „Tau Tau“ als Abbild der Verstorbenen bestaunten. 
In den in die Felswände gemeißelten Nischen standen lebensgroße, bekleidete Holzfiguren. Im Felsen werden nur höhergestellte Personen bestattet.

Weiter ging die Fahrt zum sogenannten Babycrave bei Kambira, einem mystischen Baum, den wir nach einem kurzen Weg im Wald erblickten. Hier wurden Babys, die noch keine Zähne hatten, in einem alten heiligen Baum bestattet. 
Das harzreiche Holz soll den Kindern als Nahrung dienen, um mit dem Baum aufzuwachsen. Dazu wurde in den Stamm eine Höhlung geschnitzt und mit der Rinde wieder verschlossen. Es gibt eine Vielzahl solcher Bäume in Sulawesi, die meisten sind aber nicht so leicht zugänglich wie dieser.

Als nächstes Highlight fuhren wir zur Tampangallo Bestattungshöhle der königlichen Familie der Sangalla. 
Nach einer kurzen Wanderung vorbei an Reisfeldern führte der Weg in die Höhle über einen kleinen Steg aus Bambus und Steinplatten. Die große Höhle zog uns sehr in ihren Bann. 
Überall in den Felsnischen lagen Knochen, Schädel und halb zerfallene Särge und im oberen Teil der Höhle starrten uns die Augen aus den Gesichtern gut erhaltener Tau Tau’s an.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz konnten wir Reisbauern beim Stecken der Reispflanzen zusehen – einer anstrengenden Arbeit, die mächtig über den Rücken geht.

Das anschließende Mittagessen im „Open Air Panorama Restaurant“ wurde zur Geduldsprobe und es verging über eine Stunde, bis wir unsere Nudelsuppen special (mit Hühnerfleisch) und zwei Säfte serviert bekamen. In der Wartezeit beobachteten wir, wie Frauen Schnecken aus dem Schlamm der Reisfelder sammelten und Kinder im Morast badeten.

Das nächste Ziel war die Begräbnisstätte Londa. Hier findet man zwei unterschiedliche Arten der Bestattung. Die Höhergestellten werden in Felsenkammern bestattet und davor stehen die geschnitzten Tau Taus. Dabei liegen die Kammern der ranghöchsten ganz oben. Die einfachen Menschen sind in unten am Fuße des Felsens beigesetzt. Die zwei Haupthöhlen, in denen Särge und Knochen liegen, sind durch einen engen Gang verbunden.

In zwei finstere Begräbnishöhlen begleiteten uns zwei Männer mit Petroleumlampen und die zahlreichen Totenschädel und Knochen schauten im flackernden Lampenlicht ziemlich gespenstig aus.

Nach einer kleinen Wanderung erreichten wir wieder den Parkplatz und fuhren danach schon im Halbdunklen zu einem Torajadorf mit schönen Häusern mit geschwungenen Dächern deren Eingangspfähle Hörner der geopferten Büffel zierten. An der Seite der Häuser waren die Kiefer der geopferten Schweine ebenfalls als Symbol der Ahnenverehrung und des Wohlstandes der Bewohner angebracht.

Es war ein typisches Toraja-Dorf mit zwei parallel verlaufenden Häuserreihen. Genau gegenüber stand jeweils ein Reisspeicher, der ebenfalls wie ein kleines Haus aussah.
Die Wohnhäuser werden Tongkonan genannt und haben ein Dach aus Bambus, das mit seiner geschwungenen Form an ein Schiff erinnert. Beim sehr aufwendigen Bau eines Hauses werden keine Metallnägel oder Schrauben verwendet.

Leider hatte der geplante Besuch der hängenden Gräber bei der einsetzenden Dunkelheit nun keinen Sinn mehr. Die lange Mittagspause hatte unseren Zeitplan durcheinander gebracht.
Gegen 18.30 Uhr waren wir zurück im Hotel und gaben an der Rezeption einen Beutel mit Sachen zum Waschen ab. Um 19.00 gingen wir dann mit Kerstin und Georg ins Restaurant, um das bestellte im Bambusrohr gegarte Fleisch zu probieren. Monika und ich hatten Schweinefleisch bestellt, Kerstin und Georg Hühnchen. 
Nach dem leckeren Essen waren wir 21.00 Uhr zurück im Hotel, um uns von dem erlebnisreichen Tag auszuruhen.


Exkursionen in Toraja-Dörfer

08.09.2016
Heute standen Ausflüge in einige Toraja-Dörfer auf dem Plan. Einige hatte Ingo schon am gestrigen Tag mit uns besucht, damit wir am heutigen Morgen die Begräbniszeremonie weiter verfolgen konnten.

Nach dem Frühstück starteten wir 8.30 Uhr und erreichten die Feier um 9 Uhr. Dort konnten wir der Opferung der Büffel beiwohnen – einem sehr blutigen Ereignis, das nichts für schwache Gemüter war und an dem auch nicht alle unserer Gruppe teilnahmen. Georg und mir reichte es, nachdem man dem dritten von 12 Büffeln die Kehle durchgeschnitten hatte und wir verließen den Opferplatz. Die 65 Schweine waren bereits abseits des Platzes zerlegt worden. Tieropferungen sind noch bei vielen Völkern an der Tagesordnung – hautnah dabei zu sein ist jedoch schon etwas gewöhnungsbedürftig.

Unser nächstes Ziel war der Zeremonieplatz „Kalimbuang Bori“, auf dem sehr viele unterschiedlich große Megalithen und auch traditionelle Torajahäuser standen. Dieser heilige Platz wurde früher für Begräbniszeremonien und Opferungen verwendet. Der Eintritt kostete 20.000 Rupien und auf einer durch Treppen erreichbaren Anhöhe konnte man einzelne Felsengräber und einen weiteren Baum sehen, der als Grab für Babys gedient hatte.

Unterwegs stoppten wir 12.30 Uhr zur Mittagspause im Restaurant „Mentirotiku Batutumonga“, das auf einer Anhöhe mit lohnendem Ausblick ungefähr 22 km nördlich von Rantepao liegt und einen schönen grünen Garten besitzt. Hier hatte Ingo bereits am Morgen telefonisch unsere gewählten Speisen bestellt, um die Mittagspause in vernünftiger Länge zu halten. Wir aßen wie meist zwei Nudelsuppen und tranken zwei Sprite.

Eine Stunde später konnte von hier aus unsere dreistündige Wanderung beginnen. Sie führte bei strahlendem Sonnenschein durch wunderbar grüne Reis-Terrassenfelder und interessante Dörfer mit prächtigen Häusern und netten Menschen.

Nach drei Stunden waren wir dann aber froh, endlich an der Kirche anzukommen, an welcher die Autos schon auf uns warteten. Die letzte halbe Stunde verlief der Weg nämlich fast nur in der prallen Sonne und unsere Wasserflaschen waren auch leer getrunken. 
Beim Warten auf die letzten Wanderer verteilte Monika noch Blöcke, Buntstifte, Spitzer und Kugelschreiber an vor der Kirche sitzende Mädchen, die sich sehr darüber freuten.

Gegen 17 Uhr erreichten wir unser Hotel und verabschiedeten unseren lokalen Guide Hendrik, der seinen Job gut gemacht hatte und genossen die Dusche in unseren Zimmer. 
Um 18.30 Uhr trafen wir uns mit Kerstin und Georg in der Lobby zum allabendlichen Restaurantbesuch.


Weiterfahrt nach Sengkang (225 km)

09.09.2016
Heute wollten wir die Strecke nach Sengkang bewältigen und die Abfahrt war schon für 7 Uhr geplant. Also hieß es zeitig aufstehen und frühstücken. Danach fuhren wir bei sonnigem Wetter ungefähr 2,5 Stunden über viele Serpentinen an die Ostküste bis nach Salopo. Unterwegs konnten wir auf einem Stopp zwei Schmetterlingsfänger beobachten, welche die bunten Tiere mit Keschern an langen Bambusstangen einfingen und in einem Beutel verstauten. 
Später zeigte uns Ingo in einem Dorf Bäume mit Gewürznelken und wie diese in der Sonne getrocknet werden.

9.30 Uhr legten wir wieder eine kleine Pause ein, um uns für 30 Minuten auf einem örtlichen Markt umzuschauen. Überall wurden wir sehr freundlich begrüßt und fotografieren war auch erwünscht. Neben einem sehr großen Angebot an herrlich frischem Obst und Gemüse wurden auch Hühner verkauft, die gleich mit Schubkarren in díe Markthalle gekarrt wurden. Es war eine willkommene Abwechslung.

Um 12.30 Uhr erreichten wir den Ort Bonepute und konnten bei einer buginesischen Familie unser Mittagessen auf einer Matte auf dem Fußboden einnehmen. Alles war sehr schmackhaft und sauber. Nach Tee oder Kaffee und selbstgebackenem Gebäck verschenkte Monika noch einige mitgebrachte Kindersachen an die fünfjährige Tochter der Familie, die sich darüber sehr freute.

Um 15.30 Uhr erreichten wir das Hotel „Pondok Eka“ in Sengkang und bekamen ein Zimmer in der oberen Etage, in dem wir uns sehr wohl fühlten. Das Duschen mussten wir auf später verschieben, denn kurz danach trafen wir uns in der Lobby und wanderten zum Bootsanleger, um in kleinen schmalen Booten eine Fahrt auf dem Tempesee zu starten.

Unser Ziel war eine der schwimmenden Hütten, um dort einen Teestopp einzulegen. Wir saßen zu dritt in dem schmalen Boot und ab ging die erholsame Bootsfahrt für eine dreiviertel Stunde durch Schilf und in der Sonne glitzerndes ruhiges Wasser. Kurz vor dem Ziel versagte der Motor unseres Bootes, denn er war zu heiß geworden, da unser Bootsführer etwas zu schnell an den anderen Booten vorbei gerast war. Nach 5 Minuten Wartezeit ließ er sich aber zum Glück wieder starten.

An einer der schwimmenden Schilfplattformen legten wir an und nahmen hinter dem kleinen Häuschen Platz. Dort bewirtete man uns mit gebackenen Bananen und Tee oder Kaffee.
Auf der Rückfahrt konnten wir den Sonnenuntergang vom Boot aus sehen, der heute leider nicht sehr überragend war.
Wieder am Bootsanleger angekommen, verabschiedeten wir uns beim Bootsführer mit einem kleinen Trinkgeld und waren 18.30 Uhr zurück im Hotel um endlich duschen zu können.

Gegen 19 Uhr fuhren Monika und ich mit einer Mopedrikscha, die wir vor unserem Hotel trafen, für 40.000 Rupien (hin und zurück) in das Restaurant „Lesehan Jetpur“. Es befindet sich in der Nähe von einem Kreisverkehr mit dem Denkmal eines Düsenjägers. Es wurde uns von Trip Advisor empfohlen und ist bekannt für seine frischen Meeresfrüchte.

Es war ein typisch muslimisches Restaurant mit vielen Gästen, die meist auf dem Boden an niedrigen Tischen saßen. Es gab aber auch normale Tische, von denen wir uns einen aussuchten. Nach einem längeren Bestellvorgang – denn es gab nur eine indonesische Speisekarte mit wenigen Bildern – einigten wir uns mit der jungen Bedienung und mit Hilfe meines Wörterbuches auf zwei Garnelengerichte, Gemüse, zwei Säfte und Wasser (Alkohol gab es hier natürlich nicht). 
Als einzige Europäer wurden wir von allen Seiten neugierig beäugt und es wurde freundlich genickt und gewunken.

Wir aßen auch mit den Händen, obwohl es auch Löffel und Gabeln gab und es schmeckte uns ausgezeichnet. Um 20.30 Uhr hatten wir uns mit dem Mopedfahrer für die Rückfahrt verabredet, zahlten für Essen und Trinken 100.000 Rupien und liefen 50 Meter zurück zum Denkmal mit dem Düsenflugzeug.

Das Moped holte uns pünktlich ab, nach 20 Minuten waren wir zurück im Hotelzimmer und schliefen mit eingeschalteter Klimaanlage, bis uns um 6.20 Uhr das Handy weckte.


Rückfahrt nach Makassar (190 km)

10.09.2016
Heute Morgen startete unsere Rückfahrt nach Makassar. Pünktlich 7 Uhr stellten wir unser Gepäck zum Verladen in die Lobby und nach dem Frühstück fuhren unsere Kleinbusse 7.30 Uhr ab. 
Nach einigen Minuten hielten wir, da nun die Besichtigung einer Seidenweberei auf dem Programm stand. Da wir beide von solchen Verkaufsveranstaltungen nicht allzu viel halten, schauten wir kurz den Raum mit den Webstühlen an und vertrieben uns die Zeit lieber vor dem Haus auf der Straße.

Nach einer halben Stunde fuhren wir weiter und 9.30 Uhr gab es den nächsten Stopp an einer Tankstelle. Nach zwei weiteren Stunden Fahrzeit mit einer interessanten Fahrt durch verschiedenen kleine Orte hielten wir vor dem etwas unordentlich wirkenden Lokal „Warkop Cijantung“. 
Wir setzten uns in den einigermaßen ordentlichen Außenbereich und unser Mittag bestand heute wie an den meisten vergangenen Tagen wieder aus Nudelsuppe und Fanta.
Weiter ging die Fahrt und kurz vor Makassar gerieten wir eine Stunde in einem mächtigen Stau.

Nachdem wir es endlich bis zum Hafen in Makassar geschafft hatten, konnten wir uns dort eine halbe Stunde die Beine vertreten. Die Fischerboote mit ihren dicken Rümpfen gaben ein eindrucksvolles Bild ab. Schwer bepackte Männer beluden ein Schiff mit Mehlsäcken und im hinteren Teil des Hafens sahen wir Wohnhütten, zwischen denen wir in der Dunkelheit auf keinen Fall spaziert wären. Die Kinder waren auch sehr frech und aufdringlich, was uns zum Glück auf unser ganzen Rundreise durch Sulawesi nie begegnet war.

Kurz nach 16 Uhr kamen wir im Hotel „Grand Wisata“ an, in dem wir schon zu Beginn der Reise gewohnt hatten und bekamen sogar das gleiche Zimmer.
Für 17 Uhr verabredeten wir uns mit Kerstin und Georg, da wir ins „The Terrace Bar & Restaurant“ gehen wollten, um von dort den Sonnenuntergang zu sehen und uns von Sulawesi zu verabschieden. 
Nach anfänglichem Suchen und Fragen fanden wir dann auch den Eingang und nahmen den Lift zur Terrasse. 
Dort erwartete uns ein sehr gepflegtes Restaurant mit schöner Aussicht über das Meer und wir verbrachten mit Kerstin und Georg einen schönen Abschiedsabend von der interessanten Insel Sulawesi. Es gab hier unter anderem auch europäische Gerichte. Georg wählte Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffelpüree.

Am nächsten Morgen startete um 9.10 Uhr unser Flug auf die Insel Flores.