Am Titicaca-See

 

Fahrt mit dem Linienbus nach Puno (350 km)

11.09.2014
Heute fuhren wir mit einem komfortablen Linienbus in Richtung Puno am Titikaka-See. Die Busfahrt war so organisiert, dass unterwegs an einigen markanten Stellen eine kleine Pause eingelegt wurde, um die Toiletten zu besuchen und sich etwas anzusehen.

Um 8.30 Uhr stoppten wir das erste Mal für 30 Minuten in Andahuaylillas an der San Pedro-Kirche. Der Großteil der Gruppe schaute sich das Innere der Kirche an. Ich studierte lieber die Menschen an dem kleinen Park vor der Kirche.

Nach 90 Minuten Fahrt erreichten wir dann Raqchi auf 3.175 Metern Höhe. AUf dem Fußweg zur Anlage begegneten uns interessante Mauern, an denen die Treppen aus versetzt herausragenden Steinplatten bestanden. Etwas ungewohnt zu begehen aber sehr funktionell.

In einem Innenhof einer Kirche verkauften Frauen in verschiedenen Trachten wie überall Souvenirs.

Die Ruinenstätte ist nicht so von Touristen überlaufen wie andere. Es ist eine ehemalige Tempelstätte, von welcher aber nicht mehr viel erhalten ist, da auch hier damals die Spanier alles zerstört haben.

Um 12 Uhr hielt unser Bus zum Mittagessen an dem Restaurant „La Pascana“, wo wir uns stärken konnten und einen Matetee gegen die Höhenkrankheit tranken. Auf der Wiese hinter dem Restaurant grasten einige Lamas und wir konnten uns dort ein wenig vom langen Sitzen bewegen.

Nach einer weiteren Stunde Fahrt kamen wir am „Abra la Raya“ an, einem Gebirgspass auf 4.335 Metern Höhe. Von hier hat man eine wundervolle Aussicht auf das Bergmassiv, muss aber nach ein paar Metern ganz schön nach Luft schnappen. Natürlich wurden auch hier gewebte Decken in allen Mustern angeboten.

Gegen 15 Uhr erreichten wir den Ort Pucara und schauten ins dort die Kirche, das Museum mit Ausgrabungen der Pucara-Kultur und den kleinen Markt an.

18 Uhr waren wir endlich am heutigen Ziel, dem auf 3.810 Metern Höhe liegenden Ort Puno angekommen. Dort bezogen wir unser Zimmer im Hotel „Qelqatan“. Dort wurde gerade die Straße erneuert und der Weg dahin war etwas kompliziert.

Nach dem Abendessen bereiteten wir uns für den nächsten Tag vor, denn wir durften nur einen Rucksack mit den nötigsten Sachen mitnehmen, da wir einen Bootsausflug auf den Titicaca-See machen und die nächste Nacht bei einheimischen Familien auf der Halbinsel Capachia verbringen wollten. Unser Hauptgepäck konnten wir bis zur Rückkehr hier im Hotel lassen.

Auf dem Titicaca-See

12.09.2014
Nach dem Frühstück hieß es Rucksäcke aufnehmen und wieder zu Fuß vom Hotel zum Bus spazieren. Dann fuhren wir in das Zentrum Punos auf den Plaza Mayor. Dort steht die im 17. Jahrhundert im spanischen Barock-Stil erbaute Kathedrale, auf deren Treppe eine große Gruppe von Frauen in einheimischer Tracht versammelt war.

Nach einer kurzen Besichtigung der Kirche fuhren wir weiter in Richtung Bootsanleger am Titicaca-See. Ein kleiner Fußmarsch führte uns durch Straßen, auf denen viele verschiedene Waren angeboten wurden. Wir bestaunten die Menge an unterschiedlichen Kartoffelsorten und kamen auch an einem Stand vorbei, an dem Meerschweinchen gekauft werden konnten, sowohl lebende als auch schon bratfertige.

Wir erreichten schließlich das Boot „Pachamama“, suchten uns auf dem Dach einen Platz mit guter Aussicht und legten pünktlich um 10 Uhr zu einer Fahrt auf den Titicaca-See ab, der auf einer Höhe von 3.812 Metern das höchstgelegene Gewässer der Erde ist, auf dem man mit Booten fahren kann.

Nach 5 Kilometern Fahrt erreichte das Boot den Eingang zu den schwimmenden Inseln der Uros. Dort musste unser Begleiter den Eintrittspreis für uns entrichtete.
Ein kleiner Teil des Volkes der Uru lebt auf diesen Inseln, die aus getrocknetem Schilf herstellt werden. Aus diesem Material bauen sie auch ihre Boote und Häuser. Ursprünglich lebten die Urus von der Fischerei, doch inzwischen ist der Zustrom an Touristen so groß, dass sie ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Souvenirs und den Trinkgeldern für Fotos bestreiten können.

An einer Insel legten wir an und die dort lebende Familie erklärte uns ihre Lebensweise und die Verwendung des Schilfes. Auch in den niedlichen Schilfhäuschen durften wir uns umsehen. Die ganze Prozedur zog sich eine ganze Stunde hin und war für unseren Geschmack zu sehr auf Touristen zugeschnitten.
Anschließend verabschiedeten wir uns und unser Boot legte nach 20 Minuten an einer Schilfinsel an, auf der sich eine Schule befand. Zur Freude der Kinder gab es eine Unterbrechung des Unterrichts und nach einer Besichtigung überreichten wir einige mitgebrachte Schulsachen und die Kinder sangen zum Abschied ein Lied. Auf der Rückfahrt zur Anlagestelle sahen wir auch auf den Inseln eine Kirche und sogar einen Markt.

Zwei Stunden später legten wir am steilen Ufer der Halbinsel Capachia an, um dort die nächste Nacht zu verbringen. Nach dem wir die steile Treppe vom Ufer zum unteren Teil des Dorfes erklommen hatten, wurden wir dort von den bunt gekleideten Bewohnern herzlich begrüßt und auf die einzelnen Gastfamilien aufgeteilt.

Danach durften wir an einer langen Tafel Platz nehmen und es gab Mittagessen. Zuerst eine leckere Gemüsesuppe und danach Fischfilet mit Reis und Kartoffeln. Das fing schon mal ganz gut an.

Nach dem Essen mussten wir ziemlich steil bergauf zu den jeweiligen Häusern klettern. Unsere freundliche Wirtin hieß Rosa und als wir das Haus ganz oben auf dem Berg erreicht hatten, stellte sie uns ihre Familie vor und wir überreichten einige Gastgeschenke. Die Bierbüchsen und die Ansichtskarten von Leipzig fanden sie besonders interessant.
Dann zeigte sie uns unser Zimmer in einem kleinen Nebengebäude. Es war einfach aber sauber. Die beiden Betten waren gemauert und mit einer dicken mit Stroh gefüllten Matratze belegt. Darauf lag das Laken und als Zudecke diente eine dicke und schwere gewebte Wolldecke. Es gab auch Strom und einen kleinen Tisch. Die kleine saubere Toilette Mit Wasserspülung befand sich außerhalb.

Später traf sich unsere Gruppe und wir spazierten ein wenig durch das kleine Dorf bis zur Kirche und zurück. Am Abend hieß es wieder bergab klettern zum Essen und danach gab es großen Spaß, als wir alle einheimische Kleidung anlegen sollten.
In dem Raum hing auch eine Übersichtskarte des Sees und wir suchten erst mal genau, wo wir uns eigentlich befanden.

Später kletterten wir im Schein der Taschenlampe wieder auf den Berg zu unserem Zimmer und schliefen auf den harten Betten sehr gut bis uns am nächsten Morgen 5.30 Uhr die Hähne weckten.

Zurück nach Puno und Flug nach Lima

13.09.2014
Kurz auf die Toilette, im Garten schnell die Zähne geputzt und danach verabschiedeten wir uns von Rosa, die im Hof einen Tisch mit all den von ihrer Familie hergestellten Stricksachen aufgebaut hatte. Ich kaufte mit eine typische Strickmütze und sie band uns noch jedem ein Freundschaftsbändchen ums Handgelenk.

Dann stiegen wir den Berg hinab zum Frühstück. Es gab eine Art Kartoffelpuffer und frittierte Tintenfischringe. Etwas ungewohnt zum Frühstück, aber was soll’s.
Um 8 Uhr legte unser Boot für die Rückfahrt über den Titicaca-See ab und zwei Stunden später erreichten wir Puno. Dort fuhr uns ein Bus direkt zum Flughafen in Juliaca, von dem wir kurz nach 13 Uhr mit einer Maschine von LAN nach Lima, dem Ausgangspunkt unserer Reise, abhoben.

Gegen 15 Uhr landeten wir und ein Bus brachte uns in das Hotel „La Castellana“, in dem wir bereits die erste Nacht in Peru geschlafen hatten. Obwohl wir uns bei der Gastfamilie sehr wohl gefühlt hatten, waren wir doch froh, wieder zwei schöne große Betten und ein schönes Bad mit Dusche zu haben.
Nach dem Abendessen ließen wir den Tag mit einem zünftigen Pisco Sour ausklingen und stießen auf die nächsten Tage in Ecuador an, denn dorthin ging am nächsten Morgen unsere weitere Reise.