Zurück in Togo

 

14. Januar – Togos Norden

Kurz nach 12 Uhr erreichten wir die Landschaft Koutammakou. Dieses Gebiet wird von den Tamberma (in Benin hatten wir sie als Somba kennengelernt) bewohnt und ihre aus Lehm erbauten Häuser, die man dort „Takienta“ nennt, stellen das Symbol Togos dar.
Wir besuchten ein Dorf, das zum Unesco-Kulturerbe zählt. Einige Frauen tanzten bereits mit den typischen mit Hörnern verzierten Kopfbedeckungen und danach konnten wir die Behausungen besichtigen.

In Kandé kamen wir kurz nach 15 Uhr zum späten Mittagessen an. Es war der Ort, in welchem unser Reiseleiter zur Schule gegangen war. Im „Cafe delice Kanté“ bestellten wir Spaghetti mit Soße und zwei Flaschen Chill, einer Art Bier mit Sprite.
Gegen 16 Uhr bezogen wir im Hotel Kara im gleichnamigen Ort das Zimmer 54, nachdem das Abendessen vorbestellt war.
Der Bungalow war sehr schön, sauber und gepflegt. Er hatte einen Kühlschrank, Klimaanlage, eine heiße Dusche und sogar eine Terrasse.
Wir gaben Wäsche ab und gingen 19 Uhr zum Abendessen mit Salat, Rindfleischstreifen mit Kartoffeln sowie Eis. Das WLAN funktionierte nur in der Lobby.


15. Januar – Im Park Sarakawa

Nach einer erholsamen Nacht, in der wir zeitweise die leise laufende Klimaanlage an hatten, gab es heute bereits 6 Uhr Frühstück. Denn schon um 7 Uhr fuhren uns die Busse zu einer Safari in den Sarakawa Park, denn zu früher Stunde hat man mehr Chancen, Tiere zu sehen. Um 7.45 Uhr dort angekommen, stellte sich heraus, dass noch keine 2 Safariwagen da waren. Nach einer Weile standen sie dann bereit.
Der erste fuhr los, wir hinterher. Nach zwei Metern merkte der Fahrer, dass etwas mit dem Antrieb nicht stimmte.
Also hieß es Austeigen und Warten. Es stellte sich heraus, dass wir warten mussten, bis der erste Wagen seine Safarirunde beendet hatte, denn es gab kein weiteres Auto. Na prima!
Es nützte alles nichts und mit afrikanischer Gelassenheit schauten wir uns die wenigen Tiere in den Gehegen an. Der defekte Wagen wurde inzwischen zerlegt.
Nach über einer Stunde war die erste Gruppe zurück und wir konnten deren Wagen benutzen.

Dann begann unsere einstündige Pirschfahrt, auf der wir einige Antilopen, Büffel, Gnus und sogar ein einzelnes Zebra mit Vögeln auf dem Rücken sahen. Das war mehr, als wir nach dem Bericht der ersten Gruppe erwartet hatten.

Bei unserer Ankunft hatte sich die erste Gruppe die Wartezeit bei einem Bier verkürzt.
Wir fuhren ins Hotel zurück, es war inzwischen 10.30 Uhr, und bestellten das Essen für den Abend. Bis 14 Uhr hatten wir nun Freizeit.
Zum Mittagessen bestellten wir uns Fischsuppe, Chefsalat, Bier und Sprite. Danach holten wir unsere perfekt gewaschene und gebügelte Wäsche. Es war eine Riesentüte voll und kostete umgerechnet lediglich 9 Euro.
14 Uhr fuhren wir in die Kabye-Berge, die von der gleichnamigen Bevölkerung bewohnt
werden.

Im Dorf Pya besuchten wir als Erstes eine Schmiede, in der ein kräftiger junger Mann das glühende Eisen wie seit ewigen Zeiten mit einem schweren Stein statt mit einem Hammer bearbeitete. Wir kauften uns nach der Vorführung als Andenken ein steingeschmiedetes Beil für CFA 8.000.

Auf der anschließenden Wanderung bekamen wir nicht allzu viel zu sehen.
Im Wald sahen wir danach einen heiligen Platz, an dem zu bestimmten Festen Hunde geschlachtet und verspeist werden, was angeblich die Potenz steigern soll.
Da Pya der Geburtsort des Präsident ist, war hier die Infrastruktur besonders gut.

Auf der Rückfahrt fuhren wir zunächst zum „Hotel la Douceur“, wo sich im gemütlichen rustikalen Restaurant jeder aus der französischen Speisekarte sein individuelles Gericht für das Abendessen vorbestellen konnte. Mit Hilfe unseres Wörterbuches auf dem Smartphone wählten wir Pikante Nierchen mit Kartoffelpüree.

Zurück im Hotel hatten wir bis zur Fahrt zum Restaurant um 18.40 Uhr Zeit zum Relaxen.
Das Essen war sehr gut! Die Nierchen schmeckten hervorragend und viele beneideten uns darum. Die Portionen waren so groß, dass wir sie nicht schafften und sie so von Egbatao mit gutem Appetit verdrückt wurden.
21.30 Uhr waren wir zurück im Hotelzimmer.


16. Januar – Weiterfahrt nach Tamale in Ghana

Zum 6 Uhr-Frühstück schmierten wir uns noch zwei Brötchen für unterwegs, denn heute fiel das Mittagessen aus.
6.45 Uhr verließen wir das Hotel und starteten die vor uns liegende 270 Kilometer lange Fahrt.
In Sanda Kagbanda schauten wir uns noch kurz eines der typischen Häuser des Kabye-Volkes an. Die einzelnen Gebäude sind mit Mauern verbunden und heißen hier „Soukala“.

Um 9 Uhr machten wir einen Stopp in Bangeli an einem nachgebildeten Hochofen, wie ihn früher das Schmiedevolk der Bassar verwendet hat. Hier hüteten sie ihr Geheimnis des alten Verfahrens zur Eisenherstellung, einer Vermischung von Geologie- und Alchemiewissen.
So wurde zum Beispiel die notwendige Holzkohle von den alten Frauen aus den Bergen geholt. Das Schmelzen sollte auch nur erfolgreich verlaufen, wenn sich die Männer während des gesamten Verfahrens sexuell zurück hielten.
Vor dem Gebäude des Dorfchefs befand sich wieder ein Fetisch und im Inneren konnte man neben seinem Ehrenplatz die Produkte der Erzverarbeitung sehen.

9 Kilometer weiter erreichten wir um 9.50 Uhr den Grenzübergang zu Ghana.